Wie hängen Heuschnupfen und Nahrungsmittelallergien zusammen?
Der Zusammenhang zwischen Nahrungsmittelallergien und Heuschnupfen (allergische Rhinitis), wurde von Wissenschaftlern bereits in den 1950er Jahren festgestellt. Es erwies sich als naheliegend, dass Lebensmittelallergien im Zusammenhang mit Heuschnupfen und anderen allergischen Erkrankungen der Atemwege ebenso wichtig sein könnten wie die Empfindlichkeit gegenüber dem, was in der Atemluft enthalten ist.1
Heuschnupfen wird durch eine "Überreaktion" des Immunsystems einer Person auf Allergene wie Pollen verursacht. Allergene können eingeatmet, verschluckt (z.B. Nahrungsmittel) oder über die Haut aufgenommen werden. Häufige allergische Reaktionen, wie z.B. Heuschnupfen, stehen in Verbindung mit dem körpereigenen Antikörper, dem Immunglobulin E (IgE).2
Wenn eine “anfällige“ Person einem Allergen ausgesetzt wird, beginnt der Körper, eine große Menge an IgE-Antikörpern zu produzieren. Die nächste Begegnung mit demselben Allergen kann zu einer allergischen Reaktion führen.2 Dann ist die Person “empfindlich“ gegen dieses Allergen und man spricht von einer Allergie, wie beispielsweise im Falle einer Lebensmittelallergie oder Heuschnupfen.
Bis zu 90% der Personen, die empfindlich gegen Pollen sind, haben auch Lebensmittelallergien gegen Lebensmittel, die mit Pollen kreuzreagieren.3
Definition: Was ist eine Allergie?
Definition von Allergie: Wenn eine Person, die auf eine harmlose Substanz allergisch reagiert, mit dieser in Berührung kommt, kann das Immunsystem überreagieren, indem es Antikörper produziert, die das Allergen "angreifen".2
Heuschnupfen (allergische Rhinitis), Ekzeme, Nesselsucht, Asthma und Nahrungsmittelallergien sind nur einige Arten von allergischen Erkrankungen. Allergiesymptome können von einer leichten bis zu einer schweren, lebensbedrohlichen allergischen Reaktion (Anaphylaxie) reichen.2
Welche Arten von Allergien gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Nahrungsmittelallergien, darunter z.B.:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten beispielsweise auf Gluten
- Nussallergie/Erdnussallergie
- Milchallergie
- Weizenallergie: Allergie auf Vollkornweizen oder Produkte, die Weizen enthalten.
- Orales Allergiesyndrom (OAS): Dabei handelt es sich um eine Art von Nahrungsmittelallergie. Diese geht mit allergischen Reaktionen im Mund- und Rachenraum einher, die durch den Verzehr bestimmter (meist frischer) Früchte, Nüsse und Gemüse verursacht werden. OAS entwickelt sich bei Erwachsenen typischerweise in Verbindung mit Heuschnupfen.4
- Ei-Allergie: Eier sind eines der am häufigsten allergieauslösenden Nahrungsmittel bei Kindern. Symptome einer Ei-Allergie treten in der Regel einige Minuten bis wenige Stunden nach dem Verzehr von Eiern oder Lebensmitteln, die Eier enthalten, auf.5
- Säugetierfleisch-Allergie: Allergie gegen rotes Fleisch.
- Alkoholallergie
Andere Arten von Allergien umfassen z.B.:
- Skeeter-Syndrom: Eine signifikante allergische Reaktion auf Mückenstiche.
- Heuschnupfen: Allergie gegen Pollen.
- Katzenallergie: Allergie gegen Katzenhaare (genauer gesagt der Katzenspeichel auf den Katzenhaaren) oder insbesondere Hautschuppen.
Behandlung allergischer Reaktionen
Eine allergische Reaktion kann relativ milde Symptome (wie einen Ausschlag bei Heuschnupfen) oder plötzliche und ernsthafte Symptome, die Anaphylaxie genannt werden, hervorrufen.
Eine Anaphylaxie ist äußerst schwerwiegend und erfordert umgehende ärztliche Behandlung.
Wenn Sie an Allergien leiden, sollten Sie in erster Linie auf abschwellende Mittel oder Antihistaminika vertrauen. Das sind die gängigsten Behandlungsmethoden, die eine verstopfte oder laufende Nase, Niesen und Juckreiz lindern. In Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker können auch sogenannte Kortikosteroide, entzündungshemmende Medikamente, zum Einsatz kommen.6
Wenn Sie saisonale oder ganzjährige Allergien haben, benötigen Sie eine langfristigere Lösung. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen möglicherweise vorschlagen, Ihre Allergiemittel bereits vor Beginn der Saison einzunehmen. Eine weitere Möglichkeit stellt die Hyposensibilisierung dar, um Ihr Immunsystem gegenüber dem Allergen, das Ihre Allergien auslöst, unempfindlich zu machen.6
Allergien und Ernährung: Sollte ich bestimmte Nahrungsmittel meiden?
Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Menschen mit Heuschnupfen davon profitieren können, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden. Eine Umfrage unter Allergologen in den USA ergab jedoch, dass mehr als die Hälfte von ihnen ihren Patienten rät, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden –unabhängig davon, ob bei ihnen eine Nahrungsmittelallergie diagnostiziert wurde oder nicht. Welche Auswirkungen diese Empfehlung auf die Heuschnupfensymptome der Patienten hat, konnte allerdings nicht genau geklärt werden.3
Es gibt einige Hinweise darauf, dass eine Ernährung, die viel rotes Fleisch (Säugetierfleisch), Geflügel und Meeresfrüchte miteinschließt, bei Erwachsenen mit Asthma oder Heuschnupfen in Verbindung gebracht werden kann. Eine Verringerung des Fleischverzehrs könnte also das Heuschnupfenrisiko verringern.7 Es konnte außerdem festgestellt werden, dass eine fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung bei Kindern mit Heuschnupfen, jedoch nicht mit Asthma in Verbindung gebracht werden kann.8
Es wird immer deutlicher, dass eine Verringerung unseres Fleisch- und Fettkonsums – ob nun eine Allergie vorliegt oder nicht – gut für unsere Gesundheit ist. Lesen Sie hier mehr über eine gesunde, ausgewogene Ernährung.
Alle Fragen bezüglich Allergien und Ernährung können Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Fragen Sie gezielt nach einer Überweisung an einen Ernährungsberater. Dieser wird Sie fachkundig zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Allergien, einschließlich Lebensmittelallergien, beraten können.
Könnte die Einnahme von Probiotika meine Heuschnupfensymptome lindern?
Probiotika oder probiotische Bakterien sind lebende Mikroben, die beispielsweise in Joghurt oder Getränken wie Kefir enthalten sind. Diese sind in der Lage, die Anzahl und Art der Bakterien, die sich auf natürliche Weise in ihrem Körper angesiedelt haben, zu verändern. Die Hauptgruppe der Probiotika wird als Laktobazillen bezeichnet.9
Im Gegensatz zu den Bakterien, die Infektionen verursachen, kommen probiotische Bakterien natürlicherweise in Ihrem Darm vor und wirken sich positiv auf Ihre Darmgesundheit aus.9
Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein probiotischer Bakterien im Darm und einem niedrigeren Risiko, Allergien zu entwickeln. Vieles deutet darauf hin, dass durch Probiotika angereicherte Lebensmittel zur Vorbeugung und Behandlung von allergischen Erkrankungen beitragen.9
Es hat sich zum Beispiel gezeigt, dass Kinder ohne Allergien im Vergleich zu Kindern mit Allergien mehr probiotische Bifidobakterien und Laktobazillen im Darm haben.9
Eine Verbesserung der Symptome konnte in Studien insbesondere bei Heuschnupfen und IgE-vermittelten Ekzemen nachgewiesen werden. Nichtdestotrotz hängt der Nutzen von Probiotika in Hinblick auf Allergien von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel:9
- Art des Bakteriums
- Häufigkeit der Einnahme
- Die Form der Probiotika
- Ihr Alter und andere Ernährungsfaktoren
Welche Art, Dosis und Einnahmezeitpunkt eines Probiotikums in diesem Zusammenhang die meisten Vorteile mit sich bringt, muss noch abschließend durch die Forschung geklärt werden.9
Was bedeutet eine gesunde, ausgewogene Ernährung?
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist für jeden Menschen wichtig – auch außerhalb der Allergie-Saison und unabhängig davon, ob Lebensmittelallergien vorliegen oder nicht. Wenn Sie Ihre Gesundheit fördern möchten, achten Sie auf die richtigen Anteile der verschiedenen Lebensmittelgruppen in Ihrer Ernährung.10
Wie ernähre ich mich gesund und ausgewogen?10
- Essen Sie täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse.
- Die Basis Ihrer Mahlzeiten sollten ballaststoffreiche stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Brot, Reis oder Nudeln darstellen.
- Nehmen Sie regelmäßig Milchprodukte oder Milchalternativen (z.B. Sojagetränke) zu sich.
- Essen Sie Bohnen, Hülsenfrüchte, Fisch, Eier, Fleisch und andere Lebensmittel, die Proteine enthalten.
- Nehmen Sie ungesättigte Öle und Brotaufstriche mit ungesättigte Fettsäuren in kleinen Mengen in Ihre Ernährung mit auf.
- Trinken Sie viel Flüssigkeit (mindestens sechs bis acht Gläser pro Tag).
Nahrungsmittel und Getränke mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt sollten Sie nach Möglichkeit nur selten und in geringen Mengen konsumieren.10
Um eine möglichst hohe Anzahl an unterschiedlichen Nährstoffe zu erhalten, sollten Sie versuchen, möglichst viele unterschiedliche Lebensmittel aus folgenden fünf Hauptnahrungsmittelgruppen zu sich zu nehmen:10
- Obst und Gemüse
- Stärkehaltige Lebensmittel
- Milch oder Milchalternativen
- Eiweiß
- Fette und Öle
Heuschnupfen und Ernährung: Können bestimmte Nahrungsmittel meine Symptome lindern?
Auch wenn es wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen ist, geht man davon aus, dass einige Nahrungsmittel tatsächlich dazu beitragen können, Heuschnupfensymptome zu lindern. Sie sollen in der Lage sein, die durch Heuschnupfen verursachte Entzündung zu verringern oder das Immunsystem zu stärken. Zu diesen Lebensmitteln gehören unter anderem:11
Ingwer: Viele der unangenehmen Allergiesymptome sind auf Entzündungen zurückzuführen, wie Schwellungen und Reizungen der Nasenwege, Augen und des Rachens. Ingwer enthält nachweislich entzündungshemmende Stoffe und kann helfen, die typischen Symptome auf natürliche Weise zu lindern.
Bienenpollen: Die Mischung aus Enzymen, Nektar, Honig, Blütenpollen und Wachs wird oft als Heilmittel gegen Heuschnupfen bezeichnet. Der Forschung zufolge sollen Bienenpollen im Körper ihre entzündungshemmenden, antimykotischen und antimikrobiellen Eigenschaften bestens entfalten können.
Zitrusfrüchte: Vitamin C hilft bei der Vorbeugung von Erkältungen und kann dazu beitragen, die Dauer einer Erkältung zu verkürzen. Auch Allergiker profitieren von dieser Vitaminart. Es hat sich gezeigt, dass der Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Vitamin-C-Gehalt Heuschnupfensymptome verringern kann.12
Tomaten: Tomaten sind eine weitere ausgezeichnete Vitamin-C-Quelle. Zudem enthalten sie das Antioxidant Lycopin, das dabei helfen kann, Entzündungen zu bekämpfen.
Kurkuma: Die Auswirkungen von Kurkuma auf saisonale Allergien bei Menschen sind bisher noch nicht umfassend untersucht worden. Dennoch ist diese Pflanze allgemeinhin für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Der Wirkstoff Curcumin wurde mit der Verringerung der Symptome vieler entzündungsbedingter Krankheiten in Verbindung gebracht und könnte auch dazu beitragen, die durch Heuschnupfen verursachten Schwellungen und Reizungen zu minimieren.
• Öliger Fisch, z.B. Lachs: Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Omega-3-Fettsäuren aus Fisch Ihre persönliche Allergie-Resistenz verbessern könnten. Eine Studie hat gezeigt, dass Fettsäuren dazu beitragen, die Verengung der Atemwege zu verringern, die bei Asthma und teilweise saisonalen Allergien auftritt.13
Zwiebeln: Zwiebeln sind eine ausgezeichnete natürliche Quelle für Quercetin – ein Bioflavonoid, das auch als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird. Einige Forschungsergebnisse legen nahe, dass Quercetin als natürliches Antihistaminikum wirkt und die Symptome saisonaler Allergien reduziert. Zwiebeln enthalten auch eine Reihe anderer entzündungshemmender und antioxidativer Verbindungen.
Wie kann Otriven helfen, Heuschnupfensymptome zu lindern?
Eine bewusste Ernährungsumstellung kann Ihnen dabei helfen, Heuschnupfensymptome langfristig zu mildern. Ist allerdings schnelle Hilfe gefragt, um die Symptome in den Griff zu bekommen, sollten Sie ein abschwellendes Nasenspray wie das Otri-Allergie Nasenspray Fluticason verwenden. Dieses unterstützt Sie bei der Behandlung von nasalen Symptomen in Folge von Heuschnupfen, insbesondere einer verstopften Nase.14
Referenzen:
- Rowe AH, Rowe A. Calif Med. 1956;85(1):33–5
- John Hopkins Medicine. Allergies and the immune system. Available from: https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/allergies-and-the-immune-system (last accessed March 2020)
- Lyons SA, et al. Nutrients. 2018;10(10)
- American Academy of Allergy, Asthma & Immunology. Oral allergy syndrome (OAS) or pollen fruit syndrome (PFS). Available from: https://www.aaaai.org/conditions-and-treatments/library/allergy-library/outdoor-food-allergies-relate (last accessed April 2020)
- Mayo Clinic. Egg allergy. Available from: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/egg-allergy/symptoms-causes/syc-20372115 (last accessed April 2020)
- WebMD. Is it Sinusitis or Allergies? Available from: https://www.webmd.com/allergies/sinusitis-or-allergies (last accessed April 2020)
- Rosenkranz RR, Rosenkranz SK, Neessen KJJ. Nutr J. 2012;11:84
- Kim SY, et al. PLoS One. 2016 Feb 26;11(2):e0150202
- Özdemir, Ö. Clin Exp Immunol. 2010 Jun;160(3):295–304
- NHS. Eat well. Eating a balanced diet. Available from: https://www.nhs.uk/live-well/eat-well/ (last accessed March 2020)
- Healthline. These 7 Foods Might Help Alleviate Seasonal Allergy Symptoms. Available from: https://www.healthline.com/health/seasonal-allergies-best-foods#1 (last accessed March 2020)
- Seo J-H, et al. Allergy Asthma Immunol Res. 2013;5(2):81–87
- Adams S, et al. Int J Environ Res Public Health. 2019;16(1):43
- GSK. Otri-Allergie Nasenspray Fluticason. GSK, 2018
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